KI-Entwicklung im Fokus: OpenAI, Google und Microsoft machen Schlagzeilen

OpenAI bietet Entwicklern Zugang zu modernster Sprachtechnologie über ChatGPT und Whisper-Modelle, die über APIs verfügbar sind.
Google und Microsoft setzen sich gegen die Regulierung von Allzweck-KI ein und versuchen, den AI Act abzuschwächen.
Die US-Handelsaufsicht FTC warnt Unternehmen davor, irreführende Werbung mit Künstlicher Intelligenz zu betreiben und fordert von ihnen mehr Transparenz und Sorgfalt im Umgang mit KI-Technologien.

OpenAI bietet ChatGPT und Whisper-Modelle über API an, um Entwicklern Zugang zu modernster Sprachtechnologie zu ermöglichen

OpenAI, ein führendes Unternehmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz, hat bekannt gegeben, dass es seine modernsten Sprachtechnologien ChatGPT und Whisper-Modelle über seine API zugänglich macht. Entwickler erhalten nicht nur Zugang zu Chat-Funktionen, sondern auch zu Sprach-zu-Text-Fähigkeiten. Seit Dezember 2022 konnte OpenAI durch eine Reihe von Systemoptimierungen eine Kostensenkung von 90% für ChatGPT erreichen, die nun an die API-Nutzer weitergegeben wird.

Entwickler können nun das Open-Source-Whisper large-v2-Modell in der API verwenden und erhalten schnellere und kosteneffektivere Ergebnisse. ChatGPT-API-Benutzer können kontinuierliche Modellverbesserungen und die Möglichkeit erwarten, dedizierte Kapazitäten für eine tiefere Kontrolle über die Modelle zu wählen. OpenAI hat auch eng auf das Feedback der Entwickler gehört und die API-Servicebedingungen verfeinert, um besser auf ihre Bedürfnisse einzugehen.

Die Ankündigung von OpenAI hat bereits zu frühen Benutzern von ChatGPT und Whisper APIs geführt. Snap Inc., der Entwickler von Snapchat, hat My AI für Snapchat+ vorgestellt, ein experimentelles Feature, das auf der ChatGPT-API ausgeführt wird. Quizlet, eine globale Lernplattform, hat Q-Chat vorgestellt, einen vollständig adaptiven AI-Tutor, der Schüler durch eine unterhaltsame Chat-Erfahrung engagiert.

Instacart, eine Einkaufs-App, nutzt die ChatGPT-Technologie in Kombination mit eigenen AI-Systemen und Produktdaten von über 75.000 Einzelhandelsstandorten, um Kunden inspirierende Antworten auf ihre Anfragen zu geben. Die Shop-App von Shopify wird von 100 Millionen Käufern genutzt und wird nun von einem neuen Shopping-Assistenten angetrieben, der personalisierte Empfehlungen basierend auf Kundenanfragen macht.

Speak, eine KI-gestützte Sprachlern-App, nutzt bereits die Whisper-API, um ein neues AI-Sprachbegleitungsprodukt zu betreiben und es schnell in den Rest der Welt zu bringen. Mit der Veröffentlichung von ChatGPT und Whisper-Modellen über ihre API hat OpenAI den Weg für weitere Entwickler geebnet, um Zugang zu modernster Sprachtechnologie zu erhalten und innovative Anwendungen zu entwickeln.

Google und Microsoft gegen den AI Act: Wie Tech-Lobbyisten gegen die Regulierung von Allzweck-KI kämpfen

Die großen Techfirmen wie Google und Microsoft machen Stimmung gegen den geplanten AI Act, der den Einsatz von KI-Anwendungen in der Europäischen Union regulieren soll. Das geht aus einer Untersuchung der Lobbying-Transparenzgruppe Corporate Europe Observatory (COE) hervor. Insbesondere die Regulierung der “general purpose AI” (GPAI) steht im Fokus der Bemühungen der Tech-Lobbyisten, da sie Anwendungen wie ChatGPT regulieren könnte. Vertreter der Techfirmen versuchen, die Allzweck-KI aus dem Entwurf zu entfernen oder zumindest die Verantwortung von den Entwicklern der KI-Modelle auf die Anbieter der Anwendungen weiter unten in der Wertschöpfungskette abzuwälzen.

Der AI Act sieht vor, dass KI-Anwendungen auf ihr Risiko hin bewertet werden. KI-Anwendungen in der Medizin, der Justiz, der Ausbildung oder in kritischer Infrastruktur gelten als “Hochrisiko-Anwendungen”, die stark reguliert werden. KI in Spamfiltern oder in Videospielen stellen ein niedriges Risiko dar und müssten lediglich einen selbst auferlegten Verhaltenskodex befolgen. GPAI fiele möglicherweise irgendwo dazwischen und könnte somit von stärkerer Regulierung betroffen sein.

Die Tech-Lobbyisten argumentieren, dass eine harte Regulierung von Allzweck-KI die KI-Entwicklung in Europa und Innovation gefährde. Die US-Regierung unterstützt die Bemühungen der Techfirmen und versucht, mögliche staatliche Regulierung abzuwenden und stattdessen auf Selbstverpflichtung der Unternehmen zu pochen. Die Vertreter von Corporate Europe warnen indes, dass eine Ausgliederung für GPAI nicht nur ein “riesiges Loch” in der KI-Regulierung öffnen würde, sondern auch die Verantwortung und strengere Compliance-Verpflichtungen auf europäische Anbieter abwälzen würde.

US-Handelsaufsicht warnt vor irreführender Werbung mit Künstlicher Intelligenz

Die US-Handelsaufsicht FTC (Federal Trade Commission) hat vor dem AI-Hype in der Werbung gewarnt und betont, dass Werbetreibende sicherstellen müssten, dass beworbene Produkte oder Dienstleistungen tatsächlich Künstliche Intelligenz (KI) enthalten. Zudem müssten Anbieter die Risiken von KI-Produkten kennen und bewerten, bevor sie auf den Markt gebracht werden. Unverständnis oder mangelnder Einblick in die Technologie seien keine akzeptablen Ausreden, wenn etwas nicht funktioniert oder voreingenommene Ergebnisse liefert. Die FTC arbeitet seit 2021 an neuen Vorgaben für Produkte und Dienstleistungen mit Informationstechnik und hat im Februar ein eigenes Office of Technology gegründet, um ihre Expertise in diesem Bereich zu stärken.